Alexander Mounji
Das "Transsexuellen–Problem" in der Kölner Frauenbefreiungsaktion, 1978/1979

Übersicht des Beitrags

Alexander Mounji untersucht den Umgang des Kölner Frauenzentrums mit "Transpersonen" Ende der 1970er Jahre. Das "Transsexuellen–Problem" entstand, als 1978 zwei transsexuelle Frauen um Zutritt in das Kölner Frauenzentrum in der Eifelstraße ersuchten. Der Konflikt, der daraus entstand, spaltete die Frauenbefreiungsaktion (FBA) und führte dazu, dass am Ende 18 Frauen das Frauenzentrum verließen.

Für die Frauen der Pro–Seite war klar, dass einem Menschen, der sich als weiblich empfinde und dessen "Lebens– und Leidensgeschichte" davon geprägt sei, der Zutritt ins Zentrum nicht verweigert werden könne. Sie lehnten den Biologismus der Gegnerinnen ab und richteten sich auch gegen den Zwang zur "Geschlechtsanpassung", denn "weiblich nur darüber zu definieren, daß jemand die körperlichen Merkmale erfüllt", hielten sie für falsch. Hauptgründe, die gegen den Zutritt von Transsexuellen ins Zentrum angeführt wurden, waren deren sogenannte männliche Sozialisation und ihre vermeintlich körperlich männlichen Merkmale. Transsexuellen sei eigenes frauenfeindliches Verhalten nicht fremd, ihre Lebensgeschichte sei nicht primär weiblich und deswegen könnten sie auch die Leidensgeschichte der anderen Frauen nicht teilen.




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