Irene Franken
"Sie, 28 J., dunkler, sportlicher Typ, engagiert, sucht Partnerin."

Die Gründung der Homosexuellen Frauenaktion in Köln, der ersten "autonomen" Lesbengruppe in der BRD, durch Gertraut Müller

Übersicht des Beitrags

Irene Franken betrachtet die Gründung der Homosexuellen Frauenaktion (HFA) in Köln, wobei vor allem ihre Gründerin Gertraut Müller im Mittelpunkt steht, eine über Köln hinaus bekannte Vertreterin der Frauen–/Lesbenbewegung. Die Aufgabe von Kontaktanzeigen, zunächst eine individuelle Strategie zum Kennenlernen möglicher Partnerinnen, war unbewusst, ungeplant die politische Möglichkeit der Sammlung, der Selbstorganisation und der Stabilisierung gleich isolierter und an ihrer Situation leidender lesbischer Frauen und führte zur Gründung der ersten Kölner Lesbengruppe, der HFA. Anders als andere Aktivistinnen suchte Gertraut Müller die Zusammenarbeit mit schwulen Männern nicht, sondern legte zunehmend den Fokus auf frauenbezogene Diskriminierung. In Köln bildete sich anders als etwa in Berlin mit der HAW keine schlagkräftige und theoretisch versierte Lesbengruppe, sondern Gertraut Müller blieb die treibende Kraft. Die Mehrheit der HFA–Frauen hatte kein größeres Interesse an emanzipatorischen Themen jenseits der Homosexualität. Als Müller sich 1973 verstärkt der feministischen Bewegung, der Frauenbefreiungsaktion (FBA), zuwandte, verlor die HFA ihren Kopf und ging ein.




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