Christopher Treiblmayr:
Irreversible Errungenschaften?

Zum gay boom im deutschen Kino der 1990er Jahre

Übersicht des Beitrags

Ausgehend von einer Jahrzehnte währenden Tabuisierung oder negativen Stereotypisierung männlicher Homosexualitäten behandelt der Beitrag deren neue Sichtbarkeit im deutschen Kino der 1990er Jahre und interpretiert diese aus einer männergeschichtlichen Perspektive als Ergebnis der Zersetzung des hegemonialen Männlichkeitsmodells (R. Connell).

Dabei zeigt sich eine Pluralisierung von Männlichkeits- und Homosexualitätsentwürfen am Ende des 20. Jahrhunderts, die anhand von exemplarischen close readings der Filme Der bewegte Mann (Sönke Wortmann, 1994) und No One Sleeps (Jochen Hick, 2000) analysiert wird. Während Wortmanns Kassenschlager als Indikator für die zunehmende Akzeptanz homosexueller Identitätskonstruktionen in der neoliberal geprägten deutschen Mehrheitsgesellschaft gelten kann, greift Hick mit HIV/AIDS ein für die schwule Community omnipräsentes und politisierendes Thema auf, tut dies aber ebenfalls unter durchaus kommerziellen Vorzeichen.




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