Stephan Jaray:
Vom Speakeasy zur schwulen Herrenbar

Geschichten und Legendenbildung um die Mary’s Old Timers Bar in Zürich (1935–1975) und ihre Besitzerin Mary Lang (1884–1977

Übersicht des Beitrags

Eine 1945 vom Schweizer Bundesrat (Exekutive) gefällte politische Entscheidung – bekannt unter dem Begriff "American Swiss Leave" – hatte in keiner Weise mit Homosexualität zu tun, führte aber trotzdem dazu, dass die Zürcher Mary’s Old Timers Bar weltweit bekannt wurde und sich in der Folge zu einem Anziehungspunkt einer internationalen schwulen Klientel entwickelte. (Die Schweiz hatte den Umgang mit Homosexualität unter Erwachsenen im Kriegsjahr 1942 liberalisiert.)

Dieser bundesrätliche Entscheid (auch als "Swiss Leave Tour 1945" bekannt) ermöglichte den US-amerikanischen GIs nach dem Zweiten Weltkrieg eine Woche Urlaub in der Schweiz als Belohnung für ihre geleisteten Dienste beim Sieg über das nationalsozialistische Deutschland. Man vermutet heute, dass über eine halbe Million GIs diese von der US-amerikanischen Armee finanzierte Tourismus-Aktion für einen Kurzbesuch in der Schweiz nutzten.

Der Beitrag versucht die Frage zu beantworten, ab wann die Bar als "schwul" gelten kann. Die Antwort ist zweideutig, denn Geschichten und Legenden um Bar und Besitzerin sind stärker als harte Fakten.




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