Christopher Treiblmayr:
Die Österreichische Liga für Menschenrechte und ihre Stellungnahmen zu Homosexualität

Ein Werkstattbericht

Übersicht des Beitrags

Die 1926 gegründete Liga für Menschenrechte ist die älteste Menschenrechtsorganisation Österreichs. 1938 nach dem "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich aufgelöst, begann sie ihre Arbeit für einen umfassenden Menschenrechtsschutz unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg erneut. Das Engagement der Liga für Homosexuellenrechte ist einer ihrer umstrittensten Arbeitsbereiche. Ab den späten 1940er Jahren fungierte sie bis in die 1970er Jahre und teilweise darüber hinaus gleichsam als Ersatz für eine in Österreich nicht existierende Homosexuellenorganisation, wenngleich sie sich als "staatstragende" und in der politischen Elite des Landes verankerte Vereinigung keinesfalls als Homosexuellenorganisation verstand. Die Wahrnehmung dieser gesellschaftspolitisch brisanten Funktion basierte auf sexualreformerischen Traditionslinien der Liga-Arbeit, die in die Erste Republik zurückreichen. Der Beitrag beleuchtet die ersten Spuren dieses Aktivitätsfelds in den 1930er Jahren sowie die Nachkriegszeit bis in die frühen 1950er Jahre als Schlüsselphasen für die weitere Positionierung der Liga in der Zweiten Republik.




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