Frank Ahland
"Da wird geändert, und du weißt nicht wie"
Der Skandal um den Film "Anders als du und ich" von Veit Harlan aus dem Jahr 1957

Übersicht des Beitrags

1957 sorgt Veit Harlans Film Anders als du und ich für einen der größten Skandale des deutschen Nachkriegskinos, ein Film über eine Mutter, die verzweifelt versucht, ihren Sohn, der in "homosexuelle Kreise" geraten ist, auf den Weg heterosexueller Normalität zurückzuführen. Dabei stellt der Film erstmals homosexuelle Charaktere dar, die weder kriminell noch krank sind. Ein Meilenstein des schwulen Films. Die Zensurmaßnahmen der FSK, der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, entstellen den Film weitgehend. Die Kritik jedweder Provenienz fällt über den Film her und verurteilt ihn, teils weil der Film Homosexualität propagiere, teils weil er sie bekämpfe und diffamiere. Der Name des einst mit Nazi-Filmen hervorgetretenen Regisseurs Harlan sorgt bei Kritikern aller Lager für heftige Reaktionen. Noch immer sorgen krude Rezensionen für einen verzerrten Blick auf den ersten Film der Bundesrepublik mit schwuler Thematik. Ein halbes Jahrhundert nach seiner Uraufführung möchte sich der Autor dem Film unverkrampft stellen.




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