Martin Lücke
Männerbilder zwischen Konsum und Kommunismus
Die Konstruktion homosexueller Männlichkeit bei den Homosexuellen-Aktivisten Friedrich Radszuweit und Richard Linsert

Übersicht des Beitrags

Konzepte sexueller Identität sind immer auch geschlechtlich kodiert und bedienen sich bei der Konstruktion sexueller Identitäten jeweils zeitgenössischer Vorstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit, oft deuten sie diese auch facettenreich um. Im Beitrag wird der Frage nachgegangen, welche Männlichkeitsbilder in den von den Homosexuellen-Aktivisten Friedrich Radszuweit (1876-1932) und Richard Linsert (1899-1933) im politischen Diskurs der Weimarer Republik entworfenen homosexuellen Identitätskonzepten dominant waren. Auf welche Weise Friedrich Radszuweit homosexuelle Männlichkeit entworfen hat, kann anhand einer Analyse seiner lebhaften Publikationstätigkeit nachvollzogen werden. Kennzeichen seines Männlichkeitsentwurfs war es, dass er sich insbesondere sexualwissenschaftlicher Theoriebildung bediente und die hier verwendeten Geschlechterkonzepte aufgriff und publizistisch umdeutete. Der kommunistische Homosexuellen-Aktivist Richard Linsert verwies insbesondere auf den virilen Charakter männlicher Homosexualität und unternahm den Versuch, gleichgeschlechtlicher Sexualität im Rahmen einer Utopie von "Marxismus und freier Liebe" einen legitimen Platz zuzuweisen.




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