Monika Pater
"Gegen geile Männerpresse - für lesbische Liebe".
Der Andersen/Ihns-Prozess als Ausgangspunkt für das Coming-out von Lesben

Übersicht des Beitrags

Monika Pater setzt sich in ihrem Beitrag mit einem Mordprozess gegen zwei Frauen zu Beginn der 1970er Jahre auseinander, der den Übergang von der Tabuisierung zur Kriminalisierung weiblicher Homosexualität markiert. Eine der zentralen Fragen ist, wie Veränderungen im Geschlechterverhältnis, wie sie in der Existenz der neuen Frauenbewegung deutlich wurden, anlässlich des Prozesses in den Dimensionen des Sensationsjournalismus verarbeitet werden und wie dadurch Normen als instabil gekennzeichnet werden. Gezeigt wird, wie diese Normen im Kontext der Prozessberichterstattung durch die Bild-Zeitung neu verhandelt werden. Besondere Aufmerksamkeit erfahren dabei die Art der Berichterstattung sowie die Reaktion der neuen Frauenbewegung: Die Verfahren des Sensationsjournalismus wurden genutzt, um spezifische Bedeutungen zuzuweisen. Die Darstellung der Reaktion der Frauen-/Lesbenbewegung zeigt zum einen, wie sich Bewegungs- bzw. Gegenöffentlichkeit und Medienöffentlichkeit aufeinander beziehen. Zum anderen zeigt dieses Beispiel die Einheit der Frauen-/Lesbenbewegung, verdeutlicht den gemeinsamen feministischen Hintergrund, der zu diesem Zeitpunkt vorhanden ist.




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